Auf der Suche nach Wiesengold

Auf der Suche nach Wiesengold

Gold wurde natürlich nicht gesucht bei der Radtour, benannt nach der Sumpfdotterblume mit ihren leuchtend goldgelben Blüten, zu der sich Naturfreunde am Sonntagmorgen an der Touristinformation in Mieste trafen. Von hier ging es dann nach Miesterhorst wo sich noch einige Teilnehmer der ersten geführten Fahrradtour des Miester Fremdenverkehrsvereins anschlossen. 

Einst gehörte die Sumpfdotterblume, die regional u.a. auch Butterblume, Eierblume oder eben Wiesengold genannt wird, im Frühling und Sommer zum typischen Erscheinungsbild von Feuchtgebieten wie zum Beispiel an Bächen oder auf Sumpfwiesen. Leider ist das Vorkommen dieser Frühlingspflanze durch die zunehmende Zerstörung geeigneter Lebensräume geringer geworden. In einigen Bundesländern steht die Sumpfdotterblume bereits unter Naturschutz 

Obwohl die Sumpfdotterblume als giftig gilt, wurde sie in der Vergangenheit als Nahrungs- oder Färbemittel und als Heilpflanze verwendet. Auch schrieb man ihr Hexenabwehrkräfte zu. So wurde sie früher zu Walpurgis gesammelt und vor die Türen der Viehställe verstreut. 

Die Tour führte am Miesterhorster Bahnhof vorbei bis zum Wilhelmskanal wo sich ein Rastplatz für Wanderer befindet und ein Gedenkstein an den Ausbau der Schnellbahnstrecke von Hannover nach Berlin erinnert. Unter der kleinen Holzbrücke konnte dann auch die erste blühende Sumpfdotterblume entdeckt werden. 

Nach dieser eingelegten Pause ging die Radtour weiter am Wilhelmskanal entlang zur Kolonie Kramer, einer idyllisch gelegenen Hofstelle. Hier wurde die Gruppe von Herr Kramer begrüßt und zur Besichtigung durch das recht weitläufige Anwesen geführt. Etwas Besonderes hatte Herr Kramer für seine Gäste auch vorbereitet. Denn als Hobbydichter bringt er seine Naturbeobachtungen zu Papier. Wovon könnten wohl kleine Tannen träumen? Auch der nahegelegene Storchenhorst, den man von der Terrasse gut beobachten kann und somit interessante Einblicke in das Leben von Familie Adebar gibt, war Thema eines Gedichtes. Für seinen unterhaltsamen Vortrag erhielt Herr Kramer als Dank natürlich viel Applaus.
Wer eine Radwanderung plant, sollte hier ruhig einmal vorbeischauen.

Über Kolonie Rätzlingen, einer weiteren Hofstelle in idyllischer Einzellage direkt an der Ohre, führte die beschauliche Frühlingstour dann am Mittellandkanal entlang Richtung Pieplockenburg. An der Flachwasserzone sollte eigentlich ein zweiter Halt eingelegt werden, aber die Radwanderung hatte doch etwas mehr Zeit wie ursprünglich eingeplant in Anspruch genommen und so radelten die Teilnehmer gleich weiter nach Kämkerhorst. Hier wurde die Gruppe vom Mitarbeiter der Naturparkverwaltung Herr Lange und Frau Meyer, die wieder für die Verpflegung bei dieser Veranstaltung gesorgt hatte, schon erwartet. Nach dem gemeinsamen Essen endete dann die unterhaltsame Radtour an diesem schönen Frühlingstag.